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Die US-amerikanische Kardiologie-Gesellschaft AHA hat ihre Checkliste für einen herzgesunden Lebensstil aktualisiert. Das bisherige Lebensstilpaket für Herzgesundheit (zuvor „Life´s Simple 7“) wurde um den Faktor Schlaf erweitert und beinhaltet mittlerweile acht Punkte: „the Life’s Essential 8“.

1. Ausgewogene Ernährung: Generell raten die Autoren zu einer DASH-ähnlichen oder mediterranen Ernährungsweise. DASH bedeutet eine hohe Zufuhr von Früchten/Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten sowie eine geringe Zufuhr von Fetten, Salz, rotem und verarbeitetem Fleisch und gesüßten Getränken.

2. Körperliche Aktivität: Körperliche Bewegung gehört zu einem herzgesunden Lebensstil dazu. Als optimal werden für Erwachsene mind. 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche angesehen oder 75 Minuten anstrengende bis intensive Aktivität.

3. Nikotinverzicht: Generell wird zum Nikotinverzicht aufgerufen. Neu ist, dass damit nicht nur traditionelle Zigaretten, sondern auch E-Zigaretten und andere Vaping-Devices gemeint sind

4. Schlafdauer: Da die Schlafdauer Studien zufolge die Herzgesundheit beeinflusst, wurde diese als neue Komponente aufgenommen. Als ideal wird bei Erwachsenen eine Schlafdauer von 7 bis 9 Stunden pro Nacht betrachtet.

5. Kein Übergewicht: Zwar ist der Body-Mass-Index (BMI) nach Einschätzung der AHA-Experten nicht der perfekte Messwert. Er sei aber einfach kalkulierbar und könne überall eingesetzt werden. Ein BMI zwischen 18,5 bis 24,9 geht demzufolge mit der bestmöglichen Herzgesundheit einher. 

6. Lipidstatus: Laut der neuen Version sollte zur Erfassung des Lipidstatus bevorzugt das Non-HDL-Cholesterin statt vormals das Gesamtcholesterin gemessen werden. 

7. Glukosespiegel: Neu ist, dass neben dem Nüchternblutzucker auch der HbA1c-Wert zur Erfassung der Stoffwechsellage herangezogen werden kann. HbA1c spiegle die langfristige glykämische Kontrolle besser wider.

8. Blutdruckkontrolle: Für die Beurteilung der Blutdruckwerte gelten die in den AHA-Leitlinien von 2017 aufgeführten Kriterien. Optimal sind demnach systolische/diastolische Werte von ˂ 120/80 mmHg. Ab einem Wert von 130–139 mmHg systolisch bzw. 80–89 mmHg diastolisch sprechen die US-Amerikaner bereits von einer Hypertonie. Achtung: In den europäischen Leitlinien liegt die Grenze, ab der von einem „Bluthochdruck“ gesprochen wird, bei 140/90 mmHg

Bei jedem der aufgezählten Komponenten kann eine Person einen Wert von 0 (schlecht) bis 100 Punkten (sehr gut) erreichen. Aus der sich daraus ergebenden Gesamtsumme wird ein Mittelwert gebildet, der eine Einschätzung der Herzgesundheit erlaubt: Ein Gesamt-Score unter 50 Punkten deutet dabei auf eine „schlechte“ kardiovaskuläre Gesundheit hin, ein Score von 50–79 wird als „mittelmäßig“ und ein Wert ≥ 80 als „gut“ betrachtet. Der Score kann online über My Life Check ermittelt werden

Quelle: www.kardiologie.org

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