Wenn es für die Nerven eng wird…
Nervenengpass-Syndrome
Das periphere Nervensystem ist an sich recht flexibel und anpassungsfähig. Schädigungen der Nerven können jedoch durch starken Druck oder Zug entstehen. Die häufigsten Schädigungen treten am Nervus medianus im Handgelenksbereich auf – man spricht dann auch häufig von einem Karpaltunnel-Syndrom. Typische Symptome sind Sensibilitätsstörungen und Schmerzen im Versorgungsgebiet des N.medianus (siehe Bild).
Der Nervus ulnaris ist der zweite der Nerv am Arm, der häufig durch Druck (z.B. durch Fehl- oder Überlastung) geschädigt werden kann. Typische Orte an denen der Nerv geschädigt werden kann sind der innere Ellenbogen und das Handgelenk. Symptome treten vor allem im Bereich der Handkante und des kleinen Fingers auf. Man spricht bei Schädigungen im Bereich des Ellenbogens häufig auch vom Sulcus ulnaris-Syndrom.
Auch Schädigungen der Beinnerven sind möglich, jedoch nicht so häufig wie an den Armen. Vor allem der N.peroneus ist gefährdet, da er unterhalb des Knies und im Bereich des Fußrückens recht oberflächlich verläuft. Symptome sind dann z.B. Sensibilitätsstörungen am Fußrücken oder sogar eine Schwäche der Fußhebung (sog. Peroneusparese).
Unter bestimmten Voraussetzungen kann auch ein rein sensibler Nerv im Bereich der Leiste / des Oberschenkels gestört werden. Jetzt wird es kompliziert: Es handelt sich um den Nervus cutaneus femoris lateralis und das Beschwerdebild einer Meralgia paraesthetica. Typische Symptome sind Sensibilitätsstörungen, aber auch Missempfindungen des Oberschenkels.
Achtung: Es ist immer wichtig abzuklären, ob wirklich „nur“ ein peripherer Nerv betroffen ist oder evtl. die Ursache an anderen Orten des Körpers bzw. Nervensystems liegen könnte.
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