Sport und Bewegung
bei neurologischen Erkrankungen
„Es gibt kein Medikament und keine Maßnahme, die einen vergleichbaren Effekt hat wie das körperliche Training. Gäbe es ein solches Medikament mit solch hervorragenden Wirkungen und quasi ohne Nebenwirkungen, wäre jeder Arzt gehalten, es zu verschreiben.“
Zitat Prof. Wildor Hollmann (Internist und bedeutender deutscher Sportmediziner, mit 96 Jahren im Jahr 2021 gestorben)
Nach über 20 Jahren ärztlicher Tätigkeit, sportmedizinischer Weiterbildung, Ausbildung zum Yogalehrer und eigenen Erfahrungen kann ich die Aussage von Prof. Hollmann auch für das Fachgebiet Neurologie absolut bestätigen.
Es gibt auf lange Sicht kaum ein wirksameres „Medikament“ welches so einfach und nebenwirkungsarm angewendet werden kann als regelmäßige körperliche Aktivitäten. Bewegung ist gut für das Herz-Kreislauf-System, stärkt die Knochen und baut Stress ab.
Für neurologische Erkrankungen gilt: Ob Yoga bei Rückenschmerzen, Gleichgewichtstraining bei der Polyneuropathie, Krafttraining bei MS-Symptomen, Nordic Walking bei der Parkinson-Erkrankung oder Koordinationstraining bei Demenz zur Sturzprävention – alles ist wirksam, lindert Symptome und kann vor allem dafür sorgen, dass sie das Gefühl haben aktiv am Leben teilzunehmen.
Ein weiterer toller Nebeneffekt: viele sportliche Aktivitäten finden in Gruppen statt, Sie sind nicht alleine , sondern können Bewegung & Spaß mit anderen erleben.
Welche Sportart passt zu mir?
Es geht bei den Bewegungsempfehlungen überhaupt nicht darum Hochleistungssport zu betreiben und z.B. in ein Triathlontraining einzusteigen oder mehrfach in der Woche im Studio Gewichte zu stemmen.
Um langfristig aktiv zu bleiben, ist es vielmehr von Bedeutung, dass Sie eine Bewegungsform für sich finden die Ihnen Spaß macht und sich gut anfühlt.
Vielleicht ist es am Anfang möglich, zunächst mehr Bewegung in den Alltag zu integrieren. Die Treppen anstatt den Aufzug nehmen, mit dem Fahrrad zum Einkaufen oder zur Arbeit fahren, eine Haltestelle vorher aussteigen und den Rest zu Fuß gehen oder in der Mittagspause einen Spaziergang machen.
Bewegung kann recht einfach sein!
Welche Art von Bewegungstyp sind Sie?
Welche Sportart passt zu Ihnen und ist in ihrem Alltag umsetzbar?
Vielleicht helfen Ihnen folgende Fragen:
- Will ich lieber in der Gruppe oder alleine Sport machen?
- Geht es mir um Geschicklichkeit, Koordination und Taktik (z.B. Ballsportarten), möchte ich Kraft, Dehnung und Mobilität erreichen (z.B. Yoga, Pilates) oder liegt mir eher ein Ausdauersport (wie laufen, schwimmen oder Rad fahren)?
- Ist es mir wichtig Leistung zu bringen und mag ich einen gewissen Druck (z.B. in Wettkämpfen) oder haben ich nur Spaß an der Bewegung (z.B. Tanzen, Aerobic etc.)?
- Gibt es bei mir körperliche Einschränkungen (Bsp.: wenn Sie eher klein sind, wird es mit Basketball oder Volleyball schwierig; bei Knieproblemen, sollte kein Squash gespielt werden)?
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Just do it! oder Wer rastet der rostet!
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