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Muskelerkrankungen (Myopathien) gehören auch in das Fachgebiet der Neurologie und stellen die neurologisch tätigen Kolleginnen und Kollegen immer wieder vor Herausforderungen.
Zum einen können die Symptome, aber auch die Ursachen sehr unterschiedlich sein.

In den letzten Jahren wird zunehmend auch die Magnetresonanztomographie (MRT) bei der Abklärung und Diagnose von Muskelerkrankungen eingesetzt. Deren Stellenwert ist aber weiterhin nicht eindeutig geklärt.

Eine aktuell veröffentlichte Studie beschäftigt sich mit Fragestellung, welche Bedeutung haben
Muskel-MRT, Elektromyographie (EMG) und Muskelbiopsie (Probenentnahme und histologische Untersuchung) bei der Diagnose einer vermuteten Myopathie.

Die Studienautoren kommen zu einem recht klaren Ergebnis:
Auch wenn sich im MRT häufig Veränderungen der Muskulatur zeigen (Ödeme, Atrophie, Muskelverfettung und Kontratsmittelanreicherung), sind diese Veränderungen eher unspezifisch und lassen keine eindeutige ursächliche Diagnose zu und helfen auch nicht wirklich zwischen verschiedenen Muskelerkrankungen zu unterschieden.
Bei einem Großteil der Patienten zeigten sich auch im EMG typische Veränderungen.
Der „Goldstandard in der Diagnose ist weiterhin die die Biopsie mit histopathologischer Untersuchung.

Die Veränderungen können aber helfen, einerseits den idealen Ort eine Probeentnahme zu finden oder auch den Verlauf einer Muskelerkrankung und deren Veränderungen zu erfassen.

Das Fazit lautet somit:
Auch wenn modernere apparative Methoden (= MRT) eine Unterstützung bieten können, sind die Anamnese und neurologische Untersuchung und klassischen Untersuchungsmethoden wie EMG und Biopsie weiterhin nicht zu ersetzen.

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