Mittlerweile gibt es in Deutschland vier anerkannte Psychotherapieverfahren bei denen die Kosten von den Krankenkassen übernommen werden. Die vier Psychotherapieverfahren sind:
- kognitive Verhaltenstherapie
- tiefenpsychologische Psychotherapie
- Psychoanalyse
- systemische Therapie
Wie gut wirksam bzw. effektiv die einzelnen Verfahren bei den jeweiligen Krankheitsbildern sind, ist immer wieder Grund für Diskussionen. In den letzten Jahren war es vor allem die Verhaltenstherapie die durch Studien viele Wirksamkeitsbelege aufweisen konnte. Das bedeutet aber nicht, dass die anderen Therapien unwirksam sind. Ein Problem ist zum Beispiel, dass es weniger wissenschaftliche Studien zur Effektivität der tiefenpsychologischen oder psychoanalytischen Therapie gibt, die zum Vergleich herangezogen werden können. Das bedeutet aber nicht, dass die Verhaltenstherapie „besser“ ist.
Eine aktuellere Studie hat sich mit diesem Thema beschäftigt und verschiedene Psychotherapieverfahren hinsichtlich der Wirksamkeit bei Depressionen untersucht. In der sogenannten Metanalyse wurden die Ergebnisse von 331 Studien und über 34.000 Patienten zusammengefasst und daraus eine Gesamtaussage getroffen.
Das Ergebnis: alle gängigen Psychotherapieverfahren sind gut wirksam.
Es gab keine wesentlichen Unterschiede zwischen der Verhaltenstherapie, Problemlösungstherapie, interpersonellen Psychotherapie und psychodynamischen Therapie.
Aus anderen Untersuchungen ist bekannt, dass vor allem die therapeutische Beziehung, dass heißt das zwischenmenschliche Miteinander, einer der wichtigsten Wirkfaktoren für die Psychotherapie ist.
Von daher ist es vielleicht gar nicht immer so wichtig welches Psychotherapieverfahren angewandt wird, sondern vielmehr dass die „Chemie“ zwischen PatientIn und TherapeutIn stimmt.