Ob ein Mensch als übergewichtig gilt, wird seit vielen Jahren oftmals am sogenannten Body-Mass-Index festgemacht. dieser Welt orientiert sich am Körpergewicht und der Körpergröße. Seit vielen Jahren ist der Wert, trotz seiner weiten Verbreitung, in der Kritik und kann leicht in die Irre führen. Stellen Sie sich zum Beispiel einen durchtrainierten Sportler vor. Dieser wiegt 96 kg bei einer Körpergröße von 185 cm, der BMI liegt bei 28, somit wäre er formal übergewichtig. Da der Sportler aber einen sehr hohen Muskel- und geringen Fettanteil hat (und Muskel mehr wiegt als Fett), Muskulatur sehr stoffwechselaktiv ist und damit mehr Energie verbraucht und das Herz-Kreislaufsystem regelmäßig herausgefordert wird, kann sicherlich kein ungesunder Zustand vorliegen.
In einer aktuellen Studie aus den USA hat man sich mit dem Thema BMI und Sterblichkeitsrate und es wurden Gesundheitsdaten von ungefähr 500.000 Frauen und Männern über einen Zeitraum von mehreren Jahren ausgewertet. Viele der Teilnehmer hatten einen Body-Mass-Index (BMI) von 25 bis 29,9 und galten entsprechend der Definition als übergewichtig. Dennoch schienen die Menschen dieser Gruppe im Vergleich zu schlankeren Leuten eine leicht geringere Sterblichkeit zu haben. Die unten stehende Grafik zeigt, dass die geringste Mortalitätsrate im Gewichtsbereich eines BMI zwischen 22,5 bis 30 liegt. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass das Gewicht alleine kein guter Marker für Gesundheit oder Krankheit ist.
Unzweifelhaft geht ein erhöhtes Körpergewicht häufig mit anderen Erkrankungen – wie z.B. Bluthochdruck, Diabetes mellitus und erhöhten Blutfetten – einher und führt dadurch zu einem erhöhten Risiko für z.B. Herzinfarkte und Schlaganfälle. Vor allem ein BMI größer 30 kann als ungesund bezeichnet werden. Trotzdem spielen weitere Faktoren eine wichtige Rolle.
Nicht zu unterschätzen ist, dass z.B. Raucher häufig weniger wiegen, durch das Rauchen aber deutlich ungesunder leben als Nichtraucher.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Fitnesszustand, das heißt wie körperlich aktiv ist jemand. Menschen die zwar etwas mehr wiegen, aber regelmäßig Sport machen und „fit“ sind, haben kein höheres Sterblichkeitsrisiko. Das wurde bereits in einer Studie aus dem Jahr 2014 mit dem Titel „Fitness versus Fatness“ nachgewiesen. Die Aussage war eindeutig: Menschen die zwar übergewichtig und fit sind, leben gesünder als dünne unfitte Personen.
Was bedeutet das nun für Sie?
Seien Sie nicht zu streng mit sich und ihrem Körpergewicht! Zum Leben gehört auch dazu, dass man genießt. Wenn Sie sich etwas gutes tun wollen, dann seien sie regelmäßig körperlich aktiv.
Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten moderate Bewegung in der Woche.