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Therapeutische Ansätze bei neurodegenerativen Erkrankungen wie z.B. Demenz oder Parkinson sind oftmals nicht so effektiv, da sie einerseits nur symptomatische Ansätze beinhalten oder zu spät im Krankheitsverlauf begonnen werden.

Um die Therapiemöglichkeiten zu verbessern, versucht man seit mehreren Jahren die Diagnostik zu verbessern, mit dem Ziel den Krankheitsverlauf so früh wie möglich zu beeinflussen und z.B. den Abbau von Nervengewebe aufzuhalten.

Bei der Parkinson-Erkrankung gibt es Ansätze über Proben aus der Haut oder bestimmten Markern im Blut Hinweise für die Erkrankung zu finden.

Eine aktuelle Studie hat z.B. Hautproben ausgewertet und diese auf alpha-Synuclein untersucht. Man geht bei der Parkinson-Erkrankung und anderen neurodegenerativen Erkrankungen davon aus, dass diese auf dem Boden von Synucleinablagerungen entstehen. Der Nachweis von höheren Mengen in der Haut könnte somit ein Hinweis für die zugrundeliegende pathologischen Mechanismen sein.
In der Studie konnte gezeigt werden, dass bei 93% der untersuchten Parkinson-Patienten Alpha-Synuclein in der Haut nachweisbar war. Auch bei anderen bekannten sogenannten Synucleinopathien, wie die Multisystematrophie oder die Lewis-Körper-Demenz, zeigten sich Nachweisraten von 98 bzw. 96%.

Eine weitere Studie zum dem Thema hat sich mit Biomarker in Blutproben beschäftigt und ist der Frage nachgegangen, ob Alpha-Synuclein auch im Blut nachgewiesen werden kann. Der direkte Nachweis im Blut war in Studien bisher nicht erfolgreich, so dass die Forschungsgruppe sich mit der Methode der Immunoprecipitation-based Real-Time Quaking-Induced Conversion auf die Suche nach den pathogenen Proteinen gemacht. Die Studie an Parkinsonerkrankten und einer gesunden Kontrollgruppe zeigte bei den Erkrankten Nachweisraten der Alpha-Synuclein Fibrillen von über 90% (bei der Kontrollgruppe lediglich bei 11 von 128 Personen).

Bis die neuen diagnostischen Ansätze in den Praxisalltag Einzug finden wird es bestimmt noch ein bißchen dauern. Auch die aus der Diagnostik zu ziehenden Konsequenzen sind heute noch nicht absehbar.

Die aktive Forschung zum den Thema lässt aber darauf hoffen, dass die Diagnostik und damit auch die Therapie in Zukunft optimiert werden können.

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