Patienten mit Vorhofflimmern (eine häufige Art von Herzrhythmusstörungen mit vermehrter Blutgerinnselbildung im Herz) haben ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko. Von daher hat sich seit vielen eine blutverdünnende Therapie (Antikoagulation) bewährt, damit auf diesem Weg weniger Blutgerinnsel gebildet werden. Früher wurde vor allem mit den sogenannten Vitamin-K-Antagonisten (z.B. Marcumar) therapiert. Seit einigen Jahren haben sich aber die nicht Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulantien (NOAK) etabliert, da bei dieser Therapie keine regelmäßigen Blutkontrollen erforderlich sind. In einer aktuelleren Studien wurde nun untersucht, ob diese Therapie genauso wirksam ist wie die früherer Therapie und welche Nebenwirkungen entstehen.
Das Ergebnis von 21.300 untersuchten Studienteilnehmern zeigte, dass Schlaganfallrisiko bei neu diagnostizieren Vorhofflimmern sowohl bei einer Therapie mit Vitamin-K-Antagonisten als auch mit den neueren NOAK gleich gut gesenkt werden konnte. Die neueren Substanzen hatten aber seltener schwerwiegende Blutungskomplikationen (vor allem die Substanzen Dabigatran und Apixaban).
➡ Welche Therapiestrategie für Sie am ehesten geeignet ist, besprechen Sie am besten mit ihrem Kardiologen und Neurologen!
Erhöhte Blutfette stellen einen Risikofaktor für atherosklerotische Gefäßveränderungen dar, da in den Gefäßablagerungen unter anderem auch Fette eingelagert werden und somit zum Wachstum von Plaques beitragen können. Eine aktuelle Studie hat sich der Frage gewidmet, ob es sinnvoll ist, LDL-Cholesterin intensiv zu senken, um auf diesem Weg Schlaganfallrisiko nach einem bereits stattgehabten Schlaganfall zu vermindern.
Das Ergebnis der Meta-Analyse ist recht eindeutig: bei den mehr als 20.000 Patienten nach einem Schlaganfall zeigte sich, dass eine intensivere Reduktion des LDL-Cholesterins zu einer 12%igen Reduktion für einen erneuten Schlaganfall führte.
➡ Besprechen Sie mit ihrem Hausarzt / Hausärztin und Neurologen welche medikamentöse Therapie für Sie nach einem Schlaganfall sinnvoll ist. Wurden bei Ihnen schon die Blutfette bestimmt und im Ultraschall geschaut, ob Sie atherosklerotische Veränderungen haben?
Personen mit einer hochgradigen Einengung der Halsschlagader haben ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall. Therapeutisch stehen seit vielen die Gefäßoperation, mit Ausschabung der Gefäßablagerungen, und das sogenannte Karotis-Stenting zur Verfügung (hier wird ein Stent mittels Katheter an die Engstelle gebracht und entfaltet, um auf diesem Weg die Engstelle aufzudehnen). Seit vielen Jahren gibt es Diskussionen welche Methode die Bessere ist. Nachdem es bereits viele Studien gab, die keinen eindeutigen Vorteil der einen oder anderen Methode zeigte, wurde 2021 nochmals eine Studie veröffentlich die beide Methoden verglichen hatte.
Und wieder mal konnte keine Methode sich gegenüber der anderen etablieren. Sowohl das Schlaganfallrisiko (in einem durchschnittlichen Nachbeobachtungszeitraum von 5 Jahren) als auch die Komplikationsrate waren vergleichbar. Die langfristigen Nutzen beider Verfahren sind weitgehend identisch.
Seit vielen Jahren wird eine weitere Frage intensiv diskutiert: Muss überhaupt eine Operation oder Angiographie durchgeführt werden oder kann man auch mit einer intensiven medikamentösen Therapie („best medical Treatment“) das Schlaganfallrisiko genauso gut senken? Auch wenn es erste Hinweise gibt, dass das so sein könnte, gibt es bisher leider keine größere Studie die das belegen konnte.
➡ Bei Gefäßverengungen ist immer eine individuelle Betrachtung erforderlich. Sprechen Sie ihren Neurologen ihres Vertrauens an, um gemeinsam zu einer bestmöglichen Therapie zu kommen.