Viele Angstpatienten fragen sich, ob immer Medikamente oder eine Psychotherapie erforderlich sind. Gerade gegenüber Medikamenten gibt es häufig Bedenken, da Nebenwirkungen befürchtet werden und Therapieplätze sind oftmals nicht zeitnah zu bekommen.
Eine Arbeitsgruppe der Georgetown University in Washington hat sich mit der Frage beschäftigt, wie gut oder schlecht ein achtsamkeitsbasiertes Stressreduktionsprogramm (MBSR) bei Patienten mit einer Angststörung wirkt. In der Studie wurden insgesamt 208 Patienten untersucht und in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe erhielt das Medikament Escitalopram (bei guter Verträglichkeit bis 20 mg täglich), die anderen besuchten einen achtwöchigen Kurs zur achtsamkeitsbasierten Stressreduktion (2,5 Stunden wöchentlich, ein Wochenendworkshop und tägliche Übungen zu Hause über 45 Minuten).
Nach acht und 24 Wochen wurde die Stärke der Angstsymptomatik anhand einer standardisierten Skala erhoben. Das Ergebnis war in beiden Gruppen vergleichbar.
Das Ergebnis: in der Nachbeobachtung fanden sich keine Unterschiede hinsichtlich der Wirksamkeit der beiden Therapiestrategien. Sowohl die Tabletten als auch das Stressreduktionsprogramm reduzierten die Angstsymptomatik.