Welche Rolle spielt die Persönlichkeit hinsichtlich des Schlaganfallrisikos?
Erholen wir uns schneller oder besser von einem Schlaganfall, wenn wir optimistisch sind?
Mit der ersten Frage hat sich die Untersuchung Personality and Risk of Incident Stroke in 6 Prospective Studies beschäftigt. In dieser sogenannten Metaanalyse, wurden Ergebnisse aus insgesamt sechst Studien zusammengetragen ausgewertet. In der Psychologie spricht man gerne von den sogenannten „Big-Five“. Diese betreffen die folgenden fünf Persönlichkeitsmerkmale
- Offenheit für Erfahrungen (Aufgeschlossenheit),
- Gewissenhaftigkeit (Perfektionismus),
- Extraversion (Geselligkeit; Extravertiertheit),
- Verträglichkeit (Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Empathie) und
- Neurotizismus (emotionale Labilität und Verletzlichkeit).
Insgesamt wurden über 50.000 Teilnehmer über 7 bis 20 Jahre nachverfolgt und das Risiko für einen Schlaganfall berechnet.
Das Ergebnis zeigt, dass vor allem ein hoher Grad eines Neurotizismus mit einem erhöhten Schlaganfallrisiko einhegt. Wiederum mehr Gewissenhaftigkeit eher ein schützender Faktor sein kann
Eine zweite Studie beschäftigt sich mit der Frage, in wiefern Optimismus und eine Depression eine Rolle in der Erholung nach einem Schlaganfall spielen.
Hierfür wurden fast 900 Patienten über 12 Monate nachverfolgt und deren Erholung anhand eines 18-Punkte-Fragebogens zur Alltagsfunktionalität nach einem Schlaganfall bewertet.
Es zeigte sich, dass die Patienten die optimistisch waren, eine schnellere Erholung und weniger Einschränkungen im Alltag hatten. Eine Depression hatte bei dieser Gruppe keinen wesentlichen negativen Einfluss.
Am schlechtesten schnitt die Gruppe ab, die pessimistisch und depressiv waren. Diese zeigten nach 12 Monaten die schlechteste Erholung.
Beide Studien zeigen, dass unser Verhalten und wie wir mit den alltäglichen Herausforderungen umgehen, einen relevanten Einfluss auf unseren Körper haben kann.
Achten Sie auf sich und ihr Verhalten. Es kann sich lohnen.