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Seit vielen Jahren ist durch größere epidemiologische Studien belegt, dass Frauen mit Migräne ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen („Schlaganfall“) des Gehirns haben. Nicht eindeutig geklärt ist bisher, welchen Einfluß die Einnahme von Östrogenen – die z.B. zur Schwangerschaftsverhütung eingenommen werden – dabei spielen.

Eine aktuelle Studie hat sich intensiver mit dem Thema auseinander gesetzt und verglichen wie hoch das Schlaganfallrisiko bei Migräne mit und ohne Aura im Zusammenhang mit der Östrogeneinnahme ist.

Auch in der aktuellen Studie konnte bestätigt werde, dass Patientinnen mit einer Migräne im Vergleich zu Personen ohne Migräne ein erhöhtes Schlaganfallrisiko haben. Dabei zeigte sich überraschenderweise, dass in dieser Untersuchung Frauen mit einer Migräne ohne Aura ein etwas höheres Risiko hatten. Bisherige große Studien hatten eher bei einer Migräne mit Aura ein erhöhtes Risiko ergeben.

Die zweite wichtige Aussage der Studie ist:
Das Schlaganfallrisiko war bei Östrogendosierung > 30 Mikrogramm höher als bei Dosierungen von unter 30 Mikrogramm.

Warum ist diese Studie wichtig?

Einerseits bestätigt diese Untersuchung nochmals, wie wichtig es ist, dass Risikofaktoren für einen Schlaganfall – wie Bluthochdruck, Rauchen, erhöhte Blutfette, Diabetes mellitus, Stress und Bewegungsmangel – konsequent besprochen und behandelt werden sollten.

Andererseits zeigen die Ergebnisse, dass das Schlaganfallrisiko dann ansteigt, wenn die schwangerschaftsverhütende Pille einen Östrogengehalt von mehr als 30 Mikrogramm hat.

Was bedeutet das jetzt für Sie?

  1. Reduzieren Sie Gefäßrisikofaktoren: hören Sie auf zu rauchen, seien Sie körperlich aktiv (das hilft auch gegen die Migräne), ernähren Sie sich gesund und ausgewogen (das hilft auch gegen die Migräne), reduzieren Sie Stress (das hilft auch gegen die Migräne)
  2. Sprechen Sie mit ihrer Frauenärztin / ihrem Frauenarzt über die hormonelle Therapie.
    Weniger ist manchmal mehr …

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